Für viele Menschen war die besondere Krippensammlung von Karl Heindl, die jedes Jahr im Missionshaus in St. Wendel zur Weihnachtszeit zu besichtigen war, eine Pflichtveranstaltung. Nicht nur für St. Wendeler war der Besuch dieser Ausstellung eine Art Startschuss für die Weihnachtszeit. Nun wurde diese Ausstellung leider aufgelöst.
Karl Heindl baute bereits mit 8 Jahren seine erste Krippe, die er von Jahr zu Jahr beim Aufbau erweiterte und verbesserte. Seine berufliche Laufbahn und seine Verbundenheit zu den Steyler Missionaren führten ihn schließlich nach St. Wendel. Dort wurde aus der weihnachtlichen Aktivität des Krippenbaus mit Schülern des Arnold-Jansen-Gymnasiums die Idee zu einer jährlichen Ausstellung der stetig wachsenden Krippensammlung aus aller Welt geboren.
Leider konnte die Tradition der Krippenausstellung im St. Wendeler Missionshaus, aus den verschiedensten Gründen, nun nicht mehr fortgeführt werden. Die Ausstellung wurde aufgelöst und zwei der Grippen haben eine neue Heimat bei der Lebenshilfe St. Wendel gefunden. Vielen Dank an dieser Stelle an Peter Adams für die Vermittlung.
Es handelt sich bei den Exponaten um eine in Handarbeit gefertigte „Rupfenkrippe“ aus St. Wendel und eine etwa 100 cm hohe Textil-Krippe aus Korea.
Wir werden uns jetzt Gedanken machen, wo und wie wir die beiden Schaukästen nun bestmöglich in Szene setzen, um sie in der nächsten Adventszeit bestmöglich in Szene zu setzen.
Krippenbau gibt es seit dem Jahr 1223. Damals feierte Franz von Assisi die Weihnachtsliturgie im Freien. Zur Verdeutlichung der Geburt Jesu ließ er das Lukas-Evangelium durch Personen und mitgebrachte Tiere wie Ochs und Esel darstellen. Seit dieser Zeit wollen christlichen Menschen in aller Welt das Weihnachtsgeschehen anschaulich in Form von Krippen festzuhalten. Von Italien ausgehend wurden Weihnachtskrippen zunächst in kirchlichen Räumen aufgebaut. Die Darstellungen hielten sich streng an das Weihnachtsevangelium. Die Kirchenkrippen dienten vorwiegend zur Andacht und Meditation. Erst später nahm die Weihnachtskrippe Einzug in die Häuser der Menschen. Jetzt wagten sich auch Hobby-Künstler an den Bau von Krippen, weil Meister-Krippen kaum bezahlbar waren. So wurde die kirchliche Darstellung um bürgerliche Figuren aus dem täglichen Leben erweitert und in das Geschehen einbezogen.