Wir von der Lebenshilfe St. Wendel sind sehr froh, zusammen mit zwei starken Partnern eine große Bühne für alle ermöglicht zu haben. Ohne die Hilfe und die prima Zusammenarbeit mit der Kreisstadt St. Wendel und der Aktion Mensch wäre dies nicht möglich gewesen.
Aber von Anfang an: Bereits im Jahr 2022 für unser Sommerfest ist uns bereits aufgefallen, dass es keine Rollstuhlrampe für die Bühne gibt, die uns die Stadt St. Wendel freundlicherweise zur Verfügung stellt. Während den Vorplanungen der Special Olympics und dem von uns geplanten Bühnenprogramm für die HostTown Party auf dem Schlossplatz St. Wendel ist uns und der Stadt dieses Problem erneut begegnet und uns war klar: jetzt müssen wir handeln.
Wenn man in einem privaten Rahmen eine Rollstuhlrampe irgendwo anbaut, dann gibt es nur ein paar Dinge zu beachten: Sie muss für den einen Zweck passen und sie muss stabil sein.
Bei einer Rampe für eine öffentliche Bühne sieht das völlig anders aus.
Es gibt eine Menge Vorschriften an Statik und Material. Die Steigung der Rampe darf ein bestimmt Grad-Zahl nicht überschreiten, was dann zu einer vorbestimmten Länge der Rampe führt. Da muss man schauen, ob man sie abwinkelt oder an einer bestimmten Stelle der Bühne anbaut, damit sie nicht zu viel Fläche ein nimmt und sie passt nur an eine Bühne. Das ist alles mit etwas Mathematik und lösbar. Die Kreisstadt St. Wendel hatte auch direkt eine passende Bühne dafür im Auge und hat uns ohne zu zögern zugesichert, uns diese Bühne für Inklusionsveranstaltungen bereitzustellen.
Wo war also das Problem? Ganz einfach: eine solche Spezialanfertigung mit zwingend notwendiger TÜV-Abnahme kostet einfach viel Geld, dass weder die Stadt noch die Lebenshilfe aus ihren Wirtschaftsplänen abzweigen konnte.
Und hier kommen die fantastischen Projekte der Aktion Mensch ins Spiel. Die Aktion #1barriereweniger ermöglichte es uns diese theoretisch „wäre-es-nicht-toll-eine-Rollstuhlrampe“ Gespräch in die Tat umzusetzen! Jens Puhl von der Kreisstadt St. Wendel machte sich an die Vorplanung und holte verschiedene Angebote ein und Katja Biehl von unserer Lebenshilfe St. Wendel übernahm die Kommunikation und Koordination mit Aktion Mensch.
An der HostTown-Party der Special Olympics war es dann soweit: Die Rollstuhlrampe an der großen Bühne erfüllte zum ersten Mal ihren Zweck. Nicht nur unsere Sambagruppe, die nun nicht mehr vor der Bühne spielen musste, sondern auch der Senioren-Rock Chor „HeartChor“ aus Saarbrücken gelangten problemlos auf die Spielfläche.
Eine Woche später kam die Rampe direkt wieder bei unserem Sommerfest zum Einsatz und ist seit dem fester Bestandteil der Inklusion und Teilhabe der Kreisstadt St. Wendel.
An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an die Aktion Mensch, die ein weiteres Mal dafür gesorgt hat, dass aus Theorie Praxis geworden ist.