Ein Erfahrungsbericht von Susanne aus dem Selbstbestimmten Wohnen
Was ist eine Insel-Tour? Muss ich dafür an die Nordsee fahren? Nein, denn es gibt auch Inseln im Wald. Das sind Stellen ohne Bäume, aber mit Wiesen, Weiden und Dörfern. Um diese Inseln drumherum liegt Wald.
Wir– das heißt ich, fünf weitere Betreute und zwei Betreuer aus dem Selbstbestimmten Wohnen waren am 13. Oktober im Wald- genauer gesagt in einem ziemlich großen Wald- dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Dieser Wald ist so groß wie sage und schreibe 14 Tausend Fußball Felder und liegt ganz in unserer Nähe. Er verläuft im Saarland über die Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler bis weiter nach Rheinland-Pfalz in der Umgebung von Birkenfeld, Hermeskeil, Morbach und Idar Oberstein.
Mit dabei war auch Joachim, – unser Fotograf, den sicher viele von euch kennen. Joachim hat die schönen Fotos von der Inseltour gemacht.
Der Nationalpark ist ein riesengroßes Naturschutzschutzgebiet. Also, ein Gebiet, in dem Tiere und Pflanzen geschützt leben können. Die Bäume im Nationalpark dürfen nicht einfach gefällt werden. Sie werden dort liegen gelassen und bieten Wohnraum und Nahrung für andere Tiere wie z.B. Käfer, Insekten und Spechte. Die Tiere dürfen dort nur gejagt werden, wenn es zu viele von ihnen gibt. Die Natur soll schön bleiben und darf nicht von den Menschen verändert werden. Es ist auch streng verboten im Nationalpark einen Camping – Urlaub oder ein Lagerfeuer zu machen. Die Gefahr ist nämlich viel zu groß, dass sich ein Feuer ausbreitet und dadurch der Lebensraum der Tiere und Pflanzen zerstört wird. Im Nationalpark darf auch kein Müll liegen gelassen werden. Damit das alles in Ordnung bleibt, gibt es ein Nationalparkamt. Das Nationalparkamt überwacht alles. Die Mitarbeiter vom Amt beobachten die Tiere und Pflanzen und passen auf sie auf. Damit wir mehr über den Nationalpark erfahren, bieten die Mitarbeiter auch Führungen an. Im Nationalpark gibt es sogar Führungen für blinde und gehörlose Menschen. Es gibt auch Wege, wie die Inseltour, auf denen auch Rollstuhlfahrer fahren können. Anne Speicher, – eine Försterin vom Nationalpark ist mit uns und ihrer Jagdhündin Emma die Inseltour gegangen. Die Inseltour führt durch den kleinen Ort Thranenweiher. In der Nähe von Birkenfeld. Auf dem Weg hat uns Frau Speicher viel über die Pflanzen und Wild-Tiere im Nationalpark erzählt und hat uns schöne Bilder gezeigt. Ein Tier, dass mich besonders fasziniert hat, ist die gelbe Wiesenameise. Auf einer Wiese waren unzählige Ameisenhügel zu sehen. Diese Ameisenhügel waren mit Gras bewachsen. Sie sind das zu Hause der gelben Wiesenameise. Diese Ameise hält sich selbst andere Haustiere- die Wurzel-Läuse. Die Wurzel-Läuse stellen so etwas wie Honig her und die Ameise isst den Honig wiederum auf. Die gelbe Wiesenameise ist also ein sehr cleveres Tier, von dem ich vorher noch nie etwas gehört hatte.
Ich hatte mich vor der Wanderung darauf gefreut, vielleicht ein Reh zu sehen. Rehe sind jedoch sehr scheu und lassen sich selten – meist nur ganz früh morgens oder in der Abenddämmerung blicken. Tja… und in dem riesengroßen Nationalpark haben sie auch genügend Platz, um sich zu verstecken. Im Nationalpark leben außerdem noch Hirsche, Wild-Schweine, Füchse, Marder und sogar Wild-Katzen. Die Wanderung hat mich auch an frühere Zeiten erinnert. Als ich noch ein Kind war, war ich oft mit meinem Papa und mit meinem Opa im Wald. Wir haben dort Pilze gesammelt und sind spazieren gegangen. .Pilze wachsen übrigens nicht nur auf dem Boden, sondern auch an Bäumen-besonders an alten Buchen. Buchen können bis zu 320 Jahre alt werden. Leider gibt es in Deutschland nur noch wenige alte Buchen. Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald dürfen sie wachsen und alt werden.
Zum Abschluss der Inseltour machten wir ein kleines Picknick mit Apfelschorle und ,,Fleischkäseweck“. Mhmm lecker… – das haben wir uns aber nach der Wanderung verdient!
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die bei dieser Wanderung dabei waren. Vor allem, bei Frau Speicher, der Försterin für die interessante Führung und auch bei Joachim, der so tolle Fotos von uns und der Inseltour gemacht hat.
Ein großes Dankeschön auch an die Saarland Sporttoto GmbH für die Förderung unserer Ökopädagogischen Projekte. Durch deren finanzielle Unterstützung wurde es uns ermöglicht an der geführten Insel-Tour teilzunehmen.
Viele Grüße
Susanne