Für Demokratie, Vielfalt & Teilhabe
Am Montag, dem 05.02.2024, um 17 Uhr startete auch in St. Wendel eine „Demonstration für Demokratie, Vielfalt und Teilhabe gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit“. Den Anstoß hat das Adolf-Bender-Zentrum gegeben, und viele machten spontan mit.
Unsere Sambagruppe „Sambanda“ stimmte die Menge schon vor Beginn mit heißen Rhythmen ein und unterstützte danach auch die Redner lautstark.
Jörn Didas, der Geschäftsführer des Zentrums, eröffnete den Abend und freute sich mit allen, dass aus den erhofften 300 bis 500 Menschen eine lautstarke Menge von fast 2500 Demonstranten wurde und dankte allen, dass sie gekommen waren. Er berichtete auch über die Arbeit des Adolf-Bender-Zentrums und seinen, fast schon, Alltag mit rechtsradikalem Gedankengut in der Bevölkerung und rechtspopulistischen Stammtischparolen.
Für uns von der Lebenshilfe St. Wendel ist es, war es und wird es immer alternativlos sein, Stellung zu beziehen für Toleranz und gegen das menschenverachtende Handeln rechtspopulistischer Gruppierungen.
„Nie wieder Ausgrenzung, nie wieder Stigmatisierung, nie wieder Hass und Gewalt gegen bestimmte Gruppen unserer Gesellschaft!“
Das waren auch die ersten Worte von Peter Schön in seiner Rede, die er stellvertretend nicht nur im Namen unseres zweiten Geschäftsführers Hans-Josef Scholl und unseres Vorsitzenden Hermann Scharf, die beide Teil der Demonstranten waren, sondern im Namen der Lebenshilfe St. Wendel vor der Menge hielt.
Peter Schön wies darauf hin, dass er unsere Demokratie in großer Gefahr sieht und dass ein selbstverständlicher Satz wie „Nie wieder!“ genau jetzt unser aller Engagement braucht, um eine klare Kante zu zeigen.
„Bei allem Verständnis für Unzufriedenheit. Bei allem Verständnis für Kritik an Demokratie, ihren langwierigen und stellenweise komplizierten Mechanismen.
Bei allem Verständnis für Kritik an politischen Entscheidungen und aktuellen Entwicklungen. Eines sollte klar sein: Extremismus und untaugliche Planspiele aus der Mottenkiste der Geschichte können nie und nimmer die Antwort auf Herausforderungen der Gegenwart und erst recht nicht auf die der der Zukunft sein!“ so Peter Schön weiter. Am Ende seiner Rede wies er noch einmal gezielt auf die Bedrohung für unsere zu Betreuenden hin:
„Wehret den Anfängen! Zuerst ist es die eine Gruppe, Glaubensgemeinschaft oder Gruppierung, die angeblich stört und wegmuss, dann ist die nächste dran.
Und so kam es, dass von 1939 bis 1945 in ganz Europa rund 300.000 Menschen mit Behinderung umgebracht wurden. Auch Menschen aus unserer Region! Sie galten als „Ballastexistenzen“, als „Volksschädlinge“, und wurden als „lebensunwert“ aussortiert. Ihre Vernichtung wurde im Rahmen der T4-Aktion … systematisch geplant und kaltblütig vollzogen. Der sogenannte – vor wenigen Wochen entwickelte – Masterplan, lässt schreckliche Erinnerungen daran wieder wach werden. Die Enthüllungen gemahnen uns dringend zu handeln! So etwas darf sich nicht wiederholen. Nie wieder!“
Die weiteren Redner*Innen, zum Beispiel Landrat Udo Rektenwald und Minister Dr. Magnus Jung, betonten diesen Weckruf ebenfalls und wurden von der Menge lautstark in ihren Aussagen unterstützt.
Wir stehen gemeinsam für Demokratie, Vielfalt und Teilhabe!
Die ganze Rede unseres Geschäftsführers finden Sie ab 07.02. auf unserer Facebook-Seite!