Aktionstag 5. Mai am Bostalsee

Aktionstag 5.Mai 2024

Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt leben – ohne Barrieren.
Das ist der Slogan des diesjährigen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der seit mehr als dreißig Jahren europaweit am 5. Mai durchgeführt wird. Bereits vor 15 Jahren wurde Inklusion von der UN-Behindertenrechtskonvention als Menschenrecht verankert.
Schon seit etlichen Jahren versuchen wir von der Lebenshilfe St. Wendel gemeinsam mit den Kollegen unserer Betriebsstätte Merzig und der Nordsaarland Werkstätte auf Missstände und auf die Situation unserer zu betreuenden Personen aufmerksam zu machen.
Wir haben uns sehr gefreut, dass wir vom Team der Öffentlichkeitsarbeit in diesem Jahr so tatkräftige Unterstützung von unseren Kollegen des Selbstbestimmten Wohnens, der Freizeitgruppen mit ihren Gemälden der Malgruppe und von unserer Tagesförderstätte hatten! Das Team der Tagesförderstätte hat mit unseren zu betreuenden Personen sehr schöne Kerzen- und Bilderhalter aus Holz gefertigt. Der absolute Eyecatcher war aber der „Brillenparkplatz“. Schlüsselanhänger, Holzherzen und sehr schöne Kerzenständerarrangement rundeten das Handwerksangebot ab. Vielen Dank dafür!
Gerade unsere Klient*innen des Selbstbestimmten Wohnens, die vor Ort für die Betreuung des Lebenshilfe-Pavillons und der Bastelarbeiten der Tagesförderstätte zuständig waren, konnten unmittelbar Auskunft über ihre Situation im Rahmen der Selbstbestimmung und Inklusion geben.
Wie immer lockte auch die Bilderausstellung der Malgruppe unserer Freizeitgruppe viele Besucher an. Leider fiel unsere Malaktion der unsicheren Wetteraussichten zum Opfer, aber die Idee werden wir im Hinterkopf behalten, damit die Besucher*innen der Lebenshilfeaktionen live dabei sein können, wenn so ein Kunstwerk entsteht.
Anne Kiefer, eine Kollegin von der ergänzenden unabhängigen Teilhabebetreuung (EUTB), unterstützte uns nicht nur mit einem Bastelangebot, es konnten kleine Schutzengel gebastelt werden, sie konnte auch noch ein paar gute Tipps geben, wenn es um konkrete Fragen zum Thema Teilhabe ging.
Ein ganz großes Dankeschön geht an dieser Stelle auch an die Aktion Mensch, die diesen Protesttag in dieser Form überhaupt erst für uns möglich macht!
In diesem Jahr waren wir auch zum ersten Mal nicht in St. Wendel auf dem Schloßplatz. Wir haben unsere Veranstaltung zum Protesttag an den Bostalsee, genauer gesagt, an den Musikpavillon am Bostalsee gelegt und das hatte einen guten Grund.
Die Lebenshilfe St. Wendel ist von Anfang an Teil des „Bündnis für Demokratie, Vielfalt und Teilhabe“. Nach dem großen Erfolg der Demo in St. Wendel traf sich dieses Bündnis nun am Musikpavillon des Bostalsees. Unter dem Motto „Wir gehen weiter für Demokratie“ wurde eine Wanderung rund um den Bostalsee organisiert. Am Reinhold-Hirsch-Platz, einem der „7 Orte gegen das Vergessen“ der Verbrechen der NS-Zeit, hielt Landrat Udo Recktenwald eine kurze Rede, bevor es weiter ging zur Skulptur „Requiem für die Juden“ von Shlomo Selinger. Dort richtete Cornelieke Lagerwaard, Schriftstellerin und Vorsitzende des Vereins „Straße des Friedens“, ein paar Worte an die Demonstrant*innen. Abschluss der Demonstration war dann wieder am Musikpavillon.
Unser Protesttag am 5. Mai verknüpfte sich in dieser Form mit der aktuellen Diskussion um die Diskriminierung von anders lebenden Menschen, durch rechtspopulistische Strömungen in Politik und in einigen Gesellschaftsteilen, die komplett gegen die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung zielt oder diese sogar verhindern will.
Nicht nur das „Bündnis für Demokratie, Vielfalt & Teilhabe“ sondern auch die Lebenshilfe St. Wendel haben „Viel vor für Inklusion!“ und stehen mit ihrem Tun für ein „Selbstbestimmtes Leben – ohne Barrieren“! Nicht nur am 5. Mai sondern an jedem Tag des Jahres.

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